Ein Projekt, der etwas anderen Art! Hierbei geht es um mein privates MacBook 12“ Retina von 2015. Tolles, kleines „Terassen-Gerät“, wie ich es nenne. Das MacBook ließt sich plötzlich weder einschalten noch aufladen. Vermutlich ist der USB-C Controller auf der Hauptplatine defekt. Das passiert bei den MacBook 12″ aus diesem Baujahr recht häufig und kann eigentlich problemlos mittels Microsoldering behoben werden. Leider stellte sich aber ein Kurzschluss im CPU/Prozessor heraus. Geht nicht.
Das Projekt ist eher zu durchfall entstanden, denn ich stand nun vor der frage, ob ich nun einfach ein neues MacBook kaufe oder die Hauptplatine im Gerät ersetze. Ich entschied mich für letzteres und begab mich auf die suche nach einer passenden Hauptplatine. Fündig wurde ich bei einem Händler Kollegen, jener mir die Platine für gerade einmal 250 Euro zum Kauf angeboten hat – ein Schnapper!
Die Ernüchterung kam, als ich die Platine erhalten habe. Es stellte sich heraus, dass es sich hierbei nicht um eine Platine für ein 2015er Modell handelt, sondern um eine der aktuellsten Generation von 2017.
Aus meinem vorhaben, schnell & günstig das Macbook wieder instandsetzen wurde also nichts. Nichts desto trotz sind die 2017er Platinen wesentlich Fehler unauffälliger und besitzen gleichzeitig neuere, schnellere Hardware, einen stärkeren CPU, neuere Grafikchips und 512GB statt 128Gb Flashsspeicher.
So wurde das Projekt geboren ein 2015er MacBook 12″ Retina auf ein 2017er Modell umzubauen, alleine schon aus Interesse an der ganzen Geschichte.
Bestandsaufnahme, was muss ersetzt werden ?
USB-C Flex Kabel
Wenn man die beiden Platinen vergleicht, fällt einem als erstes der unterschiedlich große USB-C Connector auf der Platine auf. Beim 2015er Modell ist dieser länglicher. Es muss somit ein neues USB-C Flexkabel bestellt werden. Kostenpunkt sind knapp 30 Euro. Was allerdings noch komplett ungewiss ist, ob die Verschraubung des neuen Flex überhaupt in das eigentlich identisch aussehen 2015er Topcase/Gehäuse passt oder ob hier etwas angepasst werden muss. Wir werden sehen.
Die restlichen Flexibel und Bauteile lassen sich dann 1zu1 an die neue Platine anschließen, aber Pustekuchen
Trackpad
Auch das Trackpad sieht absolut identisch aus. Dennoch funktioniert lt. Recherche das Trackpad aus dem 2015er Modell nicht an einer 2016/2017er Platine. Es neues Trackpad kostet knapp 70 Euro.
IPD Cable
Auch das IPD Flexkabel, welches Trackpad & Tastatur mit der Hauptplatine verbinden sieht absolut identisch aus, ist bei den 2016/2017er Geräten allerdings ein anderes und muss ebenfalls ersetzt werden, sonnst funktioniert das Trackpad nicht. Kostenpunkt knapp 20 Euro.
Akku
Ebenfalls ersetzt werden muss der Akku des Gerätes. Der Akku der 2016/2017er Geräte sind zwar abwärtskompatibel und können auch an einem 2015er Gerät betrieben werden, nicht aber umgekehrt. Ich kann den 2015er Akku nicht an der 2017er Platine betrieben. Kostenpunkt knapp 100 Euro für einen neuen Akku.
(UPDATE ZUM AKKU WEITER UNTEN)
Macht somit bisher knapp 470 Euro an Bauteilen.
Das ist zwar immer noch günstiger als eine Gebrauchte 2015er Platine und weitaus günstiger als ein neues Gerät aber ehrlich gesagt mehr, als ich eigentlich in das Gerät investieren wollte. Ninja, jetzt hat mich der Ehrgeiz gepackt und das ganze wird durchgezogen. Ich bin gespannt welche Anpassungsarbeiten eventuell noch auf mich zukommen werden. Aber auf das Hardware Upgrade freue ich mich dann umso mehr.
Bis auf die Hauptplatine sind alle anderen Bauteile noch im Zulauf! Der Artikel/Das Projekt wird weitergeführt.
Update 1: 18.04.2019 – Der 2015er Akku funktioniert doch!
So. Die Teile sind (fast) komplett angekommen. Bis auf den Akku sind alle neuen Bauteile vorhanden. Den vergleich der Bauteile habe ich oben ergänzt.
Einzig der neue Akku lässt noch auf sich warten, obwohl dieser eigentlich längst geliefert sein sollte. So etwas ärgert mich und ich werde mit diesem Zulieferer auch kein weiteres mal zusammen arbeiten, so etwas kann ich schlicht nicht gebrauchen.
Doch das ganze hatte auch etwas gutes. Ich habe den vorhandnen 2015er Akku an die Platine angeschlossen, das neue USB-C Flex angehangen und das MacBook gestartet. Es funktioniert!
Update 2: 19.04.2019 – Für das neue USB-C Flex muss das Topcase leicht angepasst werden
Das neue USB-C Flex lässt sich, na klar einwandfrei an der neuen Platine anschließen, doch in das Topcase passt es leider nicht ohne weiteres. Hierzu musst ich mit einem Multi-Präzisionswerkzeug ein kleines Stück auf der Innenseite des Topcase abtragen, sodass der neuere USB-C Anschluss nun perfekt in das Gehäuse passt. Eine der zwei Schraubfassungen kann weiter verwendet werden, doch die “alte” Schraube ist zu lang für den neuen USB-C Anschluss. Hier bediente ich mich an einem alten und defekten iPad mini, eine Schraube, welche bei dem iPad die Laut/Leiser-Tasten im Gehäuse halten, passen sowohl von der Länge, als auch vom Gewinde. Wie dafür gemacht.
Der Zusammenbau beginnt
Nachdem nun alle Ersatzteile verfügbar waren, baute ich das MacBook wieder zusammen. Der Schock Kahm, als ich den Rechner einschaltete. Auf dem MacBook war noch ein Betriebsystem installiert. Der Rechner fuhr hoch, doch Maus und Tastatur zeigen keinerlei Reaktion!
Komisch! Ich hab den Mac doch soeben mit der Tastatur eingeschaltet! Auch das Bootmenü mittels gedrückter ALT-Taste aufrufen, ging. Ich hing somit meine Externe Festplatte an den Mac, auf dieser sich sämtliche Mac OS Installationen befinden und startete den Mac mit gedrückter ALT-Taste und wählte anschließend die MacOS Mojave Installation.
Im Installationsprozess, sowie auch nach der Installation tut das Trackpad und die Tastatur nun einwandfrei Ihren dienst.
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